10. April 1970, Freitag: Zensurfeier

Letzter Tag in der ersten Bez!

Am Morgen ist noch Schule – der Schulinspektor kommt! Im Prüfungsprogramm, das in die Schulchronik geklebt ist, steht, dass Dr. Tschumper aus Baden zwischen 9 und 10 Uhr vorbeikommen konnte, in unsere Deutschstunde.

Prüfungsprogramm. Aus der Schulchronik

Um 3 am Nachmittag sind dann alle im Casino versammelt. Dort wird gesungen und geredet, und es werden Zeugnisse und ein paar Preise verteilt. Das Motto beim Singen – "Wir stellen unser neues Liederbuch vor" – weist darauf hin, dass wir im Lauf des Schuljahres den 'Jungsang' bekommen hatten.

Programm der Zensurfeier. Aus der Schulchronik

Die Rede im Casino war auch Peter Bundis letzte Rede als Rektor. Er gab das Amt nach zehneinhalb Jahren an Bernhard Knecht weiter.

Letzter Eintrag von Peter Bundi in der Schulchronik
Zeitungsausschnitt zum Rücktritt von Peter Bundi als Rektor. Aus der Schulchronik. 'RC' = Romano Caduff?

Eine Woche später, am 17. April, war dann im Bremgarter Bezirksanzeiger abgedruckt, was Rektor Bundi im Casino gesagt hatte. Bemerkenswert unter anderem der Hinweis darauf, dass im abgelaufenen Jahr 33 Mädchen Algebra und Geometrie gewählt hatten – als Freifächer! Hier die ganze Rede, wie sie in der Zeitung stand (Rechtschreibung wie im Original):

Jahresbericht 1969/70 der Bezirksschule Bremgarten

"Als ich vor ein paar Tagen in der Schulchronik blätterte, um mir für diesen Jahresbericht einige Ereignisse in Erinnerung zu rufen, kam mir der Vergleich mit einem Eisberg in den Sinn. Vom Eisberg ragt nur der kleinste Teil aus dem Wasser, während der weit aus grössere Brocken für den Beobachter unsichtbar bleibt. Aehnlich verhält es sich mit dem Geschehen im Verlauf eines Schuljahres. Der unsichtbare Teil, um bei dem Vergleich zu bleiben, ist der tägliche Unterricht, die Arbeit also, die in der Schulstube von Lehrern und Schülern geleistet wird. So wird auch im folgenden Jahresbericht nur von den Ereignissen gesprochen, die diese alltägliche Arbeit unterbrochen haben.

In den Berichten der letzten Jahre war immer wieder vom steten Anstieg der Schülerzahl der Rede. An der Schwelle eines neuen Jahrzehntes gestatten Sie mir, anhand einiger Zahlen, einen kurzen Abriss über die Entwicklung unserer Bezirksschule zu geben.

Vor zehn Jahren zählte unsere Schule 179 Schüler in 7 Abteilungen. Im letzten Frühjahr waren es 271 Schüler in 10 Abteilungen. Das bedeutet einen Zuwachs von etwas mehr als 50 Prozent. Schon im kommenden Schuljahr werden es 11 Abteilungen sein mit einer Schülerzahl, die 300 übersteigt. Notwendigerweise wurde auch das Lehrerkollegium grösser. Waren vor 10 Jahren noch 6 Hauptlehrer und 7 Hilfslehrer tätig, so unterrichten in diesem Schuljahr 8 Hauptlehrer und 11 Hilfslehrer.

 Nach diesem vergleichenden Rückblick nun wieder zurück in die nähere Vergangenheit.

Das Schuljahr 1969/70 begann am 21. April mit 139 Knaben und 132 Mädchen, insgesamt also 271 Schülern. Durch Rückversetzungen und Austritte zählt unserer Schule heute 260 Schüler, 89 Erst-, 74 Zweit-, 54 Dritt- und 43 Viertklässler.

Von diesen verlassen heute 62 die Schule.

Ermutigender als Rückversetzungen und Austritte ist die Feststellung, dass viele unserer Schüler, nebst dem obligatorischen Pensum, Freifächer wählten. 68 belegten Englisch, 21 Italienisch, 47 Latein und 33 Mädchen Algebra und Geometrie. Ein erfreulicher Beweis, dass das Interesse für musische Fächer auch in unserer technisierten Welt wach geblieben ist, sind unserer 85 Instrumentalisten.

Einen eher seltenen musikalischen Beitrag bot gleich zu Beginn des Schuljahres der Meister der Glasharfe, Bruno Hoffmann aus Stuttgart, auf seinem selbstgebauten Instrument.

Zu einem der schönsten Erlebnisse des Schuljahres zählen noch immer die Schulreisen. Doch wird es von Jahr zu Jahr schwieriger, so vielen Abteilungen für alle Teilnehmer Unterkunft und schönes Wetter auf den gleichen Termin zu bestellen. Die Reisepläne konnten jedoch noch vor den Sommerferien bei schönem Wetter verwirklicht werden. (Stein a. R., Klewenalp, Magglingen, Jochpass, Stanserhorn, Brienzerrothorn, Kleine und Grosse Scheidegg, San Salvatore, Locarno, und Monte Generoso waren die Reiseziele.)

Wenn die Schulreisen unsern Buben und Mädchen lebendigerlebte Schweizergeographie bieten, so ist der Heimattag dazu angetan, sie mit der engeren Heimat bekannt zu machen. So unternahmen denn an einem schönen Oktobernachmittag alle 10 Abteilungen Wanderungen Reuss auf- und abwärts.

Das begeisterte Mitmachen unserer Schüler am letztjährigen Sport-Nachmittag, bewog die Lehrer dieses Jahr einen ganzen Tag zu Gunsten des Sportes freizuhalten. Dadurch konnten die Schüler aller oberen Schulstufen – zirka 400 Schüler und Schülerinnen zum Wettkampf antreten. Kein Wunder wenn am Morgen des 17. September die Leitung der Telephonnummer 169 heiss lief, denn viele wollten sich von jenem 'Fräulein im Amt' diesen willkommenen Schulunterbruch bestätigen lassen.

Wenn auch das Wetter am Morgen nicht ganz der guten Prognose entsprach, so behielt der Optimismus der Veranstalter von Stunde zu Stunde Recht, und der von Fredi Wächter gut organisierte Wettkampf konnte ohne Unfälle durchgeführt werden. Am Vormittag wurde der Mehrkampf ausgetragen, bei dem sich jeder vom ersten Moment an voll und ganz einsetzte. Am Nachmittag fanden die Wettspiele statt, bei denen jede Klasse ihre Kameraden anfeuerten, so dass bald auf dem ganzen Platz eine begeisterte Stimmung herrschte. Trotz dieser Begeisterung und einer stimmkräftigen Unterstützung konnten die Schüler ihre Kameraden im traditionellen Schüler-Lehrermatch, der den Höhepunkt des Tages bildete, zu keinem Siege beflügeln. Die Schülermannschaft musste sich mit einem 3:0 geschlagen geben. Mit dem Rangverlesen schloss der gut verlaufene Sporttag ab.

Am letzten Schultag vor den Weihnachtsferien trafen sich alle Schüler zu einer vorweihnächtlichen Feier in der reformierten Kirche. Lieder und Instrumentalvorträge umrahmten die von Lehrern vorgetragene Weihnachtsgeschichte. Um etwas von dieser echten Weihnachtsstimmung auch in die – in dieser Zeit so geschäftige Welt hinauszutragen, – besammelten sich unsere Schüler unter der Leitung ihres Musiklehrers Kurt Steimen zum abendlichen Weihnachtssingen auf dem Rathausplatz. Die zahlreichen, zum Teil altehrwürdigen Lieder, erhielten einen noch festlicheren Rahmen durch die stimmungsvollen Laternen, die Zeichnungslehrer Harro Daeniker mit seinen Schülern für diesen Abend geschaffen hat. Nur schade, dass die zarten Weisen durch den Verkehrslärm der nahen Marktgasse oft übertönt wurden.

Zu den angenehmen Abwechslungen und Unterbrechungen eines Schuljahres zählt sicherlich auch die Sportwoche mit dem Skilager. Bei gutem Wetter und idealen Schneeverhältnissen konnten sich 89 Schüler auf den Hängen des Stoos dem Wintersporte widmen. Drei Schüler mussten leider mit einem Gipsbein heimkehren. Allen Leitern und Helfern, besonders dem verantwortlichen Leiter Kurt Steimen, herzlichen Dank.

Wenn ich bis anhin nur von den alljährlich wiederkehrenden Unterbrechungen im Schulbetrieb berichtete, so muss ich heute, und dies zum ersten Mal in meiner Rektoratszeit, den Hinschied zweier lieber Schüler erwähnen. Am 30. Juni begleiteten Lehrer und Schulkameraden Ursula Fehlmann in Bremgarten und am 29. Dezember Walter Dubach in Widen zur letzten Ruhestätte. Wie sagt doch jenes Zitat von Mark Aurel: "Welch ein kleines Zeichen der unendlichen und unermesslichen Zeit ist jedem von uns zugemessen. So schnell wird es ja von der Ewigkeit aufgenommen." Eine harte Wahrheit! Noch stand das Leben kaum aufgeblüht vor diesen jungen Menschen, und schon war es reif befunden für eine bessere Welt. Wir wollen Ursula Fehlmann und Walter Dubach stets ein treues Andenken bewahren.

Wie andere Bezirke, so hat nun auch der Bezirk Bremgarten einen vollamtlichen Berufsberater in der Person von Reto Jörg erhalten. In einem Vortrag im Frühherbst orientierte er unsere Dritt- und Viertklässler über die verschiedenen Berufsmöglichkeiten und die dafür notwendige Vorbildung. Es ist nur zu wünschen, dass in Zukunft die Schüler bereits zu Beginn der dritten Klasse in den Genuss einer solchen Orientierung und Beratung kommen. Der eine und andere Schüler würde so bei Zeiten sein Berufsziel anvisieren können, und damit auch mehr Verständnis und Eifer für die Grundlagenbildung aufbringen, die ihm die Bezirksschule vermitteln möchte.

Die lebenskundlichen Vorträge für die Mädchen und Knaben der dritten Klasse wurden auch dieses Jahr vom erfahrenen Jugendberater, Doktor Harrnik aus Zürich, gehalten. Diese Art der Aufklärung mit wegweisenden Richtlinien für die Beziehung zwischen den Geschlechtern möchte jene Lücken schliessen, die Eltern und Erziehern bewusst oder unbewusst offen gelassen haben. Zwar geht das Bestreben mehr und mehr dahin, diese Aufgabe wieder ins Elternhaus zu verlegen und die Sexualaufklärung durch eine Sexualerziehung abzulösen.

Der Schule ist dieses Jahr erstmals die Aufgabe zugedacht worden einen Nothelferkurs für unsere austretenden Schüler und Schülerinnen durchzuführen. Der Samariterverein Bremgarten mit seinem initiativen Präsidenten, Troll, organisierte diesen Kurs. In zehn Stunden wurde den Schülern das allernotwendigste Wissen und die wichtigsten Vorkehrungen beigebracht, um bei einem Unfall erste Hilfe leisten zu können. Für diesen wertvollen Samariterdienst danke ich Herr Troll und seinen Helfern ganz herzlich!

Der Weiterbildung der Mathematiklehrer an den Bezirksschulen galt ein mehrtägiger Kurs, der auch in diesem Jahr fortgesetzt werden soll. Unsere Erstklässler bekamen nämlich letztes Frühjahr ein neues Lehrbuch, das der modernen Mathematik Rechnung trägt und damit den Anschluss an den Mathematikunterricht der aargauischen Mittelschulen gewährleistet. In den erwähnten Kursen wurden die Mathematiklehrer mit der neuen Art des Rechnens vertraut gemacht.

Die heutige Zeit mit ihrer Dynamik und den raschen Veränderungen verlangt vom Menschen andere Eigenschaften und Fähigkeiten als früher. Damit haben sich auch die Anforderungen, die der Schule gestellt sind, verändert. So ist etwa der Inhalt des Lehrstoffes nicht mehr das Wichtigste, sondern die Flexibilität im Denken. Nicht die Lehrsätze und die Methoden sind primär auswendig zu lernen, sondern es geht darum die Ideen zu erfassen, die dahinter stecken. So stellt auch das neue Lehrbuch den Schüler immer wieder vor neue Situationen, wodurch das Vorstellungsvermögen entfaltet, und der Schüler vermehrt zu beweglichem Denken angeregt wird.

Für den Uebertritt in die Bezirksschule haben sich dieses Frühjahr 126 Kandidaten angemeldet. Von diesen konnten 76 auf Vorschlag ihres Lehrers prüfungsfrei übertreten. Von den 50 Kandidaten, die sich einer schriftlichen beziehungsweise mündlichen Prüfung unterziehen mussten, konnten 25 aufgenommen werden. Demnach wird im kommenden Schuljahr die 1. Klasse mit 101 Schülern wieder in 3 Abteilungen geführt. Erstmals startet nun auch die 3. Klasse mit 3 Parallelabteilungen ins neue Schuljahr, ihr schliesst sich die 4. Klasse doppelspurig an. Diese 11 Abteilungen erforderten die Schaffung und Besetzung einer weiteren Hauptlehrerstelle für die Fächer Deutsch, Französisch und Geographie. Die ehrenvolle Wahl fiel auf Ernst Grossholz in Niederrohrdorf. Ich heisse den neuen Kollegen herzlich willkommen und wünsche ihm berufliche Befriedigung und viel Erfolg an unserer Schule!

Für die Vorbereitung auf das Bezirkslehrerpatent nahmen Cécile Oggenfuss und Romano Caduff im vergangenen Herbst kurzfristigen Urlaub. Zu den bestandenen Examina herzliche Gratulation! Stellvertretend für diese beiden Lehrkräfte amtete Frl. Gstrein von Turgi und Lehrer Baumgartner von Wohlen. Zufolge des obligatorischen WK der Kollegen Romano Caduff, Werner Keller, Bernhard Knecht und Hans Jörg Rohr wurden weitere Stellvertretungen nötig. Frl. Stutz und Lehrer Baumgartner, Stöckli und Rohr sprangen bereitwillig in die Lücken. Allen Damen und Herren vielen Dank für ihre wertvolle Arbeit auf den zeitweilig verwaisten Posten.

Nach einem einjährigen Vikariat mit Teilpensum verlässt uns heute Cécile Oggenfuss. Für ihre gewissenhafte Schulführung und ihre Kollegialität verdient die Ehemalige unserer Schule Anerkennung und aufrichtigen Dank! Unsere besten Wünsche begleiten sie an die Bezirksschule Frick.

Dem vierjährigen Turnus zufolge verlässt uns mit dem heutigen Examentag auch unser Inspektor Dr. Tschumper, Oberrichter aus Baden. Ihnen, sehr verehrter Herr Inspektor, danke ich für das rege Interesse an unserer Schule ebenso wie für die kritische Beurteilung der Leistungen von Lehrern und Schülern. Die Nachfolge des scheidenden Inspektors übernimmt Dr. Alfons Zehnder, Seminarlehrer in Wettingen. Er ist für Bremgarten kein Unbekannter, wirkte er doch selber über mehrere Jahre als verdienter Lehrer an unserer Bezirksschule.

Mit dem Wahljahr 1969 nahm Dr. med. Peter Hauser seinen Rücktritt als Mitglied und Vizepräsident der Schulpflege. Er gehörte dieser Behörde während 24 Jahren an. Wenn ich daran denke, wieviel kostbare Stunden allein die Sitzungen im Laufe dieser Jahre dem Arzt abverlangt haben, dann nimmt sich mein Dank für Zeit und Mühe, die Dr. Hauser in der Sorge um das Wohl der Schule opferte, sehr bescheiden aus.

Als neues Mitglied in der Schulbehörde amtet seit Neujahr Beat Nauer. Er hat gleichzeitig das arbeitsreiche Ressort des Aktuars von U. Blumer übernommen, und dafür trat U. Blumer das Amt des Vizepräsidenten an. Der Schulbehörde in Globo gebührt verdienter Dank für ihre Arbeit und ihr waches Interesse zum Wohl der Schule. Speziellen Dank richte ich an den Präsidenten, Franz von Riedmatten, für die nicht immer leichte Amtsführung. Er hat auch im abgelaufenen Schuljahr ein reichbefrachtetes Jahresprogramm souverän bewältigt. U. Blumer danke ich für die stets prompte und sorgfältige Erledigung der vielfältigen Korrespondenzen, die ihm als Aktuar zugefallen sind.

Ein ganz besonders herzliches Dankeschön richte ich im Namen Lehrer und Schüler an die Adresse des Vereins Ehemaliger Bezirksschüler. Dank ihrer grosszügigen Spenden konnte die Schule einen Filmprojektor anschaffen. Anlässlich der Tagung der Ehemaligen im Casino boten unsere Schüler unter der Leitung von Kurt Steimen und Fredy Wächter musikalische und rythmische Darbietungen, die mit viel Applaus verdankt wurden. Der Sprechende aber benutzte die Gelegenheit dieser Zusammenkunft, um in einem kurzen Bericht, den Einstigen unserer Schule, die Bezirksschule von heute vorzustellen und von ihrer Entwicklung und ihrem heutigen Stand zu berichten. Unsere austretenden Schüler aber möchte ich einmal mehr aufmuntern zu gegebener Zeit aus Treue und Dankbarkeit zu unserer Schule, dem Verein Ehemaliger beizutreten.

Ihnen, sehr verehrte Gäste unserer Schule, danke ich für den Besuch der Examensstunden und dieser Schlussfeier, womit sie erneut ihr Interesse am Schulgeschehen bekundet haben.

Im letzten Jahresbericht habe ich Sie erstmals und ausführlich über die neu eingeführte Abschlussprüfung an den aargauischen Bezirksschulen orientiert. Heute kann ich mich deshalb darauf beschränken, Ihnen nur die Ergebnisse der in den ersten Märztagen erfolgten Abschluss- beziehungsweise Uebertrittsprüfungen bekannt zu geben.

Von den 45 Viertklässlern traten 42 zur Prüfung an. 21 Kandidaten, also genau die Hälfte der zur Prüfung angetretenen, gelang der Aufstieg in eine Aaargauische Mittelschule; nämlich: 11 an die Kantonsschulen von Baden und Aarau, 6 an die Seminarien von Wettingen und Wohlen, 3 an die Töchterschule in Aarau. Dieses erfreuliche Resultat mag ein Beweis dafür sein, dass an unserer Bezirksschule zielstrebig und gewissenhaft gelehrt und gelernt wird. Den Schülern gratuliere ich herzlich zu ihrem Erfolg!

Je ein Schüler und eine Schülerin mit der besten Abschlussprüfung kommen dieses Jahr erstmals in den Genuss eines Buchpreises, der freundlicherweise vom Verein Ehemaliger Bezirksschüler gestiftet wurde. Mit den Durchschnittsnoten 5,4 sind Heidi Fischer der Klasse 4b und Ruedi Speich 4a Gewinner dieses Preises. Ich gratuliere den beiden Erfolgreichen und freue mich, ihnen den Buchpreis überreichen zu können.

 

Liebe Austretende,

Mit der Ueberreichung des Abschlussausweises beziehungsweise Entlassungszeugnisses gehört Eure Bezirksschulzeit bereits der Vergangenheit an. Der heutige Tag aber ist ein Meilenstein, der das Schulalter vom Leben des Erwachsenwerdens abgrenzt. Ich kann zwar verstehen, dass Ihr bei diesem kurzen Marschhalt kaum an die vergangene Schulzeit zurückdenkt, sondern mit Euren Gedanken der Gegenwart vorauseilt in die nähere Zukunft. Ob Ihr nun eine Berufslehre ergreift, Euch in einem fremden Sprachgebiet weiterbildet oder an einer Mittelschule das Rüstzeug für einen akademischen Beruf holt, Ihr alle erwartet von der Zukunft: mehr Freiheit, grössere Selbständigkeit und das Recht auf Mitsprache und Mitbestimmung. Im selben Mass aber, wie Euch diese Wünsche in Erfüllung gehen werden, wachsen Pflichten und Verantwortung, denn das Leben gibt nicht nur, es fordert ebensoviel!

Mehr Freiheit verlangt grössere Selbstdisziplin, vermehrte Selbständigkeit setzt kritisches Denken und Urteilen voraus, und Mitbestimmung ruft nach Mitverantwortung.

Den jungen Menschen von heute wird es nicht leicht gemacht, Mass zu halten in einer Zeit, wo falschverstandene Freiheit allerorts zu überborden droht. Mass zu halten im Konsum von Genussmittel und Vergnügungen, die mittels marktschreiender Reklame als unentbehrlich angepriesen werden.

Dass Ihr Euch von dieser trügerischen Scheinwelt nicht blenden lässt, das hoffe ich sehr und wünsche Euch in diesem Sinne alles Schöne und Gute für Eure Zukunft!

 

Sehr verehrte Anwesende,

Mit meinem 11. und letzten Jahresbericht verabschiede ich mich heute als Rektor von der 'Alma Mater Bremgartensis'. Die zehneinhalbjährige Amtszeit gab mir reichlich Gelegenheit, Leiden und Freuden eines Rektors zu erleben. Doch in der Rückblende halte ich's mit der Sonnenuhr und zähl' die hellen Stunden nur. Jetzt bleibt mir nur noch herzlich zu danken. Einmal den Mitgliedern der Schulpflege für das mir geschenkte Vertrauen und die gute Zusammenarbeit im Interesse von Lehrern und Schülern.

Meinen Kolleginnen und Kollegen gilt aufrichtiger und herzlicher Dank für Ihre mit Rat und Tat geleistete Schützenhilfe.

Und nun rückt buchstäblich der 'Knecht' zum Meister auf!! Ich meine dabei natürlich Kollege Bernhard Knecht, der bereitwillig und mit jugendlichem Elan, Würde und Bürde des Rektor magnificus übernimmt. Auf dass vor allem die Bürde der Pflichten und Arbeiten nicht allzu schwer auf seinen Schultern lastet, wird ihm Kollege Hans Jörg Rohr als Konrektor zur Seite stehen. Diesem Doppelgespann am reichlich befrachten Wagen unserer Bezirksschule wünsche ich von Herzen Glück, viel Erfolg 'und e gueti Fahrt'!

P.B."