18. Oktober 1971, Montag: mehr Klassen, kürzere Pausen

Eine wachsende Bevölkerung in der Region Bremgarten, mehr Familien, mehr Kinder; mehr Kinder, die in die Bezirksschule gehen. Das bleibt nicht ohne Auswirkungen auf jene, die den Schulbetrieb organisieren, und letztlich auf den Stundenplan. "Trotz aller Bemühungen war es nicht mehr möglich, während des Winters mit vier Vormittagsstunden auszukommen", schreibt die Schulpflege im Bremgarter Bezirksanzeiger vom 1. Oktober 1971.

Nach den Herbstferien sollte es also nicht mehr vier Lektionen am Morgen geben, wie sonst bisher im Winter, sondern fünf. So, wie es bisher bereits im Sommer-Halbjahr war. Und damit der Schulanfang nicht vollends in die Nacht fiel, setzt man bei den Pausen an: "Um zu vermeiden, dass der Schulbetrieb bereits um sieben Uhr morgens aufgenommen werden muss, hat sich Lehrerschaft und Schulpflege entschieden, nur noch eine viertelstündige Pause für Vor- und Nachmittag anzusetzen." Alle restlichen Pausen dauern nur noch 5 Minuten. Auch das: wie im Sommer

Bremgarter Bezirksanzeiger, 1.10.1971

Aber das ist noch nicht alles: Weil das Pausenareal auch von andern Schülern als jenen aus der Bez benützt wird, müssen sämtliche Schulstufen die neuen Zeiten übernehmen, bis hinunter zur ersten Primarklasse – "Die Störung des Unterrichts wäre andernfalls untragbar." Die Erst- und Zweitklässler beginnen die Schule neu um 8.25, die Dritt- bis Fünftklässler sollen "Nach Möglichkeit höchstens zwei Mal Schulbeginn um 7.35 Uhr" haben.

Die Schulleitung rechnet offensichtlich damit, dass die Umstellung nicht bei allen auf Begeisterung stossen wird, und bittet Eltern wie Schüler darum, sie möchten "für diese leider nötig gewordene Massnahme Verständnis haben."

In der darauffolgenden Woche veröffentlicht der Bezirksanzeiger dann die genauen Zeiten des neuen Stundenplans:

Bremgarter Bezirksanzeiger, 7.10.1971

Wie der Stundenplan bei uns im Winterhalbjahr 1971/72 in der 3b aussah: ich weiss es nicht. Er hat sich in meinen Schachteln und sonstigen Ablagen nicht erhalten. Nicht einmal als kaum entzifferbarer Papierfötzel wie im Sommerhalbjahr 1970