November 1970, ca.: Schülerzeitung Nummer 3

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Die 'Redaktion' notiert in dieser dritten Ausgabe der Schülerzeitung, indem sie sich an die "Liebe Schülerinnen und Schüler" wendet: "Sicher habt ihr schon gemerkt, dass diese Nummer eine wirkliche Schülerzeitung sein soll." Eine Zeitung für SchülerInnen, von SchülerInnen. Man habe versucht, möglichst allen etwas zu bieten. Sport und Unterhaltung, die speziell erwähnt werden, dürften da geradezu klassische Elemente sein! Trotzdem: Noch immer ist der 'Chefredaktor' ein Lehrer, Lehrer Werner Keller nämlich, der auch "den ganzen Papierkrieg erledigt."

Die einzelnen Inhalte:

Der Sporttag: Vom Anfang, dem Abbruch wegen schlechtem Wetter, und vom verschobenen zweiten (und dritten) Teil. Dazu mehr auf der separaten Seite.

Das Gesicht des 20. Jahrhunderts (Fortsetzung): Die Sechzigerjahre – Vietnamkrieg, Prager Frühling und Einmarsch der Sowjettruppen, Black Panter in den USA. Flugzeugentführungen, die "zu einem gefährlichen, jedoch beliebten Hobby" werden. Die Ermordung von John und Robert Kennedy, von Martin Luther King, "ein vielverehrter Negerführer, der für die Gewaltlosigkeit eintrat." Demonstrationen gegen den Krieg allgemein und für die Emanzipation der Frau. Wissenschaftler, die auf eine starke Zunahme der Weltbevölkerung hinweisen und der Papst, der die Anti-Baby-Pille verbietet: "Ist das logisch?" Die Entwicklungshilfe: Dort die Armut, und "wir schwimmen im Wohlstand, sind für einen Augenblick entsetzt über das Ausmass dieser Not, doch dann? – dann wird ein Unterhaltungsfilm geboten und das Unangenehme wird verdrängt."  "Vor allem in den asiatischen Ländern ist der Hunger verbreitet" (wie sich die Dinge doch ändern…).

Zwei Seiten Wettbewerbe, an denen, wie die Redaktion bemerkt, auch Ralph Bush mitgewirkt und ihnen einen "humoristischen Charakter" verliehen hat. Die Lösungen sind bis am 30.11. abzugeben.

Die Geschichte 'Schischiphusch oder Der Kellner meines Onkels' von Wolfgang Borchert, Teil 1. Sie soll als Fortsetzungsgeschichte in der Schülerzeitung erscheinen "und ist für die oberen Klassen gedacht" .

Ein Interview mit dem ersten Schweizermeister der Bez Bremgarten, Roger Hegi. Wer das Interview geführt hat, ist nur angedeutet: ein 'B.', und das muss ein Vorname sein, denn der antwortende 'R.' ist sicher Roger H. Wir erfahren, dass der Bezirksschüler Hegi am 25. Juli in Bern die Tennis-Nummer 1 schlug und damit Schweizermeister der Kategorie Junioren III wurde; dass Hegi 2 bis 3 Tennisschläger pro Jahr verbraucht und dass er – neben dem FC Bremgarten – für den FC Lausanne schwärmt.

Die Hitparade der Bez-SchülerInnen zeigt wieder ein paar Eigenheiten gegenüber den offiziellen Top Ten der Schweizer Hitparade: Während auch in Bremgarten 'A Song of Joy' von Miguel Rios zuoberst ist, taucht in der Schülerzeitung auf Platz 3 Lookin' Out My Back Door von Creedence Clearwater Revival auf, und auf Platz 9 Peter Maffay: Du bist anders. Beide schafften es in der Schweizer Hitparade nicht in die ersten zehn.