Es ist leicht bewölkt, die Sonne scheint, und es ist angenehm warm an diesem Spätjunimorgen in Brigels oberhalb von Tavanasa. In Tavanasa ist Romano Caduff aufgewachsen, in Brigels Peter Bundi. Ich treffe mich in Brigels mit Josef Bundi, oder Sep, mit einem p (von romanisch Giusep), in jenem alten Haus, in dem Peter Bundi aufgewachsen ist und in das er später in seinen Ferien immer wieder zurückkehrte. Sep Bundi ist der Sohn eines Bruders von Peter Bundi, er vermietet in diesem Haus eine Ferienwohnung, und er erzählt von seinem Onkel, unserem Lehrer.
Geboren wurde Peter Bundi am 24. Oktober 1917. Das Haus, in dem er seine Kindheit verbringt, stammt aus dem Jahr 1731, es wurde mehrmals umgebaut und steht heute unter Denkmalschutz. Das Haus gehörte zeitweilig (bis 1897) dem romanischen Dichter Giacun Hasper Muoth.
Der Vater von Peter Bundi ist Bauer und Zimmermann, die Mutter eine Cadalbert aus Rueun. Peter ist das zweitjüngste von sieben Kindern, der jüngste Bub. Er geht in Brigels in die Schule, später dann nach Fribourg zum Studium – mit einem klaren Ziel:
Es war für die Eltern nicht ganz einfach, als Peter Bundi dann nicht Pfarrer wurde, sondern Lehrer.
Aber Pfarrer wäre vielleicht auch möglich gewesen.
Peter Bundi war der Einzige in der Familie, der studieren konnte.
Nach der Ausbildung zum Lehrer tritt er eine Stelle in Sins im Aargau an. Während dieser Zeit lernt er seine Frau Ella Saxer kennen, hat mit ihr einen Sohn, Thomas (1950 bis 2015), der wie der Vater Bezirkslehrer wird, in Lenzburg. Seine Fächer: Biologie, Geografie und Mathematik. Und der Gemeinsamkeiten nicht genug: wie der Vater war auch der Sohn einige Zeit Rektor an der Schule.
Doch zurück zu Peter Bundi. Er wechselt an die Bezirksschule nach Bremgarten, lebt und unterrichtet dort und bleibt bis zu seiner Pensionierung an der Schule. Auch danach lebt das Paar in Bremgarten. Dort stirbt Peter Bundi am 3. Juli 2006. Er wird, wie seine Frau, in Brigels bestattet.
Wie hat Sep Bundi seinen Onkel, unsern Lehrer, erlebt?
Der Neffe erinnert sich ans gemeinsame Boccia-Spielen, als er Kind war, aber auch an die geselligen Runden, die Peter Bundi mit seinen Bekannten im Dorf verbracht hat.
Wein, Geschichten erzählen, und…
Verwandte wohnten damals in Paris, und sie hatten die Vorliebe für die Schnecken mitgebracht.
Schon während seiner Zeit als Lehrer im Unterland kam er immer wieder nach Brigels, verbrachte hier seine Sommer- und Herbstferien. Später, nach der Pensionierung, kam er erst recht häufig ins Dorf, in dem er auch zuhause war.
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31.7.2021 / Sommerferien 1971