Gross, mit Kugelschreiber, ist auf die Innenseite des Staenz-Vocabulaire gekritzelt:
Die Schrift: keine Frage: Röbi. Und der Satz nicht einfach nur ein Satz, sondern ein Spruch. "Häsch di Olümpische Spiel gseh?": das war damals eine Frage, die wir einander routinemässig zuwarfen, ohne die Erwartung, eine Antwort zu bekommen. Irgendwann war die Frage aufgekommen, ganz ernsthaft, und wir sprachen dann über die Olympischen Spiele. Aber irgendwann verselbständigte sich die Frage, weil sie zu viel gestellt wurde, weil sie uns zu den Ohren heraushing, und dann wurde sie zum Spruch. Eine Frage für irgendwann, irgendwo, einfach so.
Wir haben in der Bez nicht viele Olympiaden miterlebt. Nur zwei. Jene in Sapporo im Winter 72 und jene in München im Sommer 72. Ja, damals fanden sie noch im gleichen Jahr statt. Ich weiss nicht mehr, an welcher Olympiade sich der Spruch entzündet hat. Sapporo oder München. Ich vermute eher Sapporo. Aber wie auch immer.
Während Sapporo gab es auch noch andere Sprüche, solche, die sich über unsere Clique hinaus verbreitet haben, über die ganze Schweiz, zumindest die deutsche: "Ogis Leute siegen heute".
Adolf Ogi, der spätere Bundesrat, Neujahrsredner und Nicollier-Bewunderer, arbeitete damals als technischer Direktor beim Schweizerischen Skiverband. Er war einer der Väter der damaligen Erfolge und der folgenden Ski-Euphorie, und deshalb hiess es eben bald einmal: "Ogis Leute siegen heute". In Sapporo holten Marie-Theres Nadig und Bernhard Russi Gold, und Adolf Ogi freute sich mit. "Freude herrscht!"
Später sagten viele, es seien schöne Spiele gewesen, "die goldenen Tage von Sapporo".
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PS: à propos Sprüche: Mitten in den Unterschriften auf der Rückseite des Vocabulaire findet sich ein einsames "Ned!" Und während ich mir dieses Ned! anschaue, beginnt es in meinem Kopf aufs Mal zu tönen, und es ist die Stimme von Cesi, der Ned sagt, einfach so, ohne jeglichen Kontext, nicht untypisch für Sprüche. Andere haben das auch gesagt, Ned!, als Spruch. Ned! Einfach ein sehr kurzer Spruch.