26. April 1971, Montag: Erste Stunde Physik

Wenn die Erstklässler am ersten Schultag um 9 im Musiksaal sein mussten, wo die zweiten, dritten und vierten Klassen alle zusammen vorher waren – dann müssen wir um 9 logischerweise draussen gewesen sein. Dann haben wir zwar die erste Deutschstunde in der dritten Klasse verpasst, kamen aber sicher rechtzeitig zur ersten Schulstunde überhaupt in Physik. Physik trat an diesem Morgen die Nachfolge der Biologie an.

Den Lehrer kannten wir schon: Peter Bundi. Bei ihm hatten wir bereits seit dem Anfang der Bez Rechnen/Mathematik gehabt. Jetzt aber zeigte sich langsam der tiefere Sinn dieses Bundischen Schulzimmers mit seinen gegen hinten ansteigenden Stufen und Pulten: Wenn man etwas von Physik mitbekommen wollte, dann musste man freie Sicht nicht aufs Mittelmeer, aber doch auf den mächtigen, langen und breiten Tisch des Lehrers haben. Denn dort sollte die Post abgehen in den kommenden beiden Jahren mit den rauchenden stinkenden zischenden knallenden Experimenten, die Bundi anstellte in der Physik und in der Chemie, diesem Fach, das für uns noch ein Jahr in der Zukunft lag.

Zum Angewöhnen: Kapitel 1: Mechanik, "Lehre der Bewegung", Punkt 1.1: Die Geschwindigkeit. Und selbstverständlich dauerte es keine halbe Seite, bis die erste Formel im Heft stand:

Oder eben: