5. April 1972, Mittwoch: Zensurfeier, Ende 3. Bez

Die Platte war noch nicht draussen, aber sie folgte bald einmal, und Alice Cooper kannten wir auch bereits. Im Frühsommer 72 sang er – sang? – School's out und kam damit in viele Hitparaden. Wir hätten wohl mitgesungen, Anfang April, wenn er sich etwas mehr beeilt hätte. Die Schule ist aus! Zumindest bis nach den Frühlingsferien.

Der feierliche Abschluss war im Bezirksanzeiger angekündigt worden.

Bremgarter Bezirksanzeiger, 30. März 1972

Als Peter Bundi sein letztes Jahr als Rektor an der Bez in Bremgarten abschloss – und wir unser erstes als SchülerInnen –, druckte der Bezirksanzeiger noch seine gesamte Rede ab. Das war dieses Jahr nicht so, obwohl "der rektorale meisterhaft pontierte [ja, so steht es!] Jahresbericht von Rektor Bernhard Knecht" den "Mittelpunkt" der Feier darstellte, wie es im Bezirksanzeiger vom 11. April heisst.

Worüber berichtete Beni Knecht in seiner Ansprache? Über Statistisches etwa: dass nämlich 158 Schülerinnen und 164 Schüler während des zu Ende gehenden Schuljahres die Bez besuchten; 88 hätten Englisch gelernt, 60 Latein, 38 Italienisch – jene Sprachfächer, die nicht sowieso auf dem Stundenplan standen. Von ein paar Neuerungen war die Rede: Romano Caduff hatte einen Gemeindekredit von 3000 Franken gegen neue Bücher getauscht, er habe gleichzeitig die Bibliothek neu geordnet. Was der Rektor nicht sagte, was mir aber beim Stichwort 'Neuordnung der Bibliothek' in den Sinn kommt: dass auch einige von uns SchülerInnen an dieser Neuordnung beteiligt waren. Wer sich in der Schule nicht convenabel aufführte, wurde gern zum Bibliotheksdienst verknurrt: Bücher einbinden und dergleichen.

Die Schulreisen waren ein Thema in Knechts Rede, das Jugendfest natürlich, die 'Aktion pro Bengalen', an der schliesslich 9300 Franken gesammelt worden waren. Und offenbar hatte es sich auch bewährt, das Schulexamen durch Besuchstage zu ersetzen: die Tage seien rege besucht worden, man wolle deshalb dabei bleiben. Vom Skilager in Sedrun berichtet der Rektor: sonnig, und guter Schnee. Ein besonderes Anliegen schliesslich sei es ihm, die Elternabende stärker im Schulalltag zu verankern, damit sich noch mehr Eltern mit der Schule ihrer Jungen auseinandersetzen.

Für uns war nach der Schlussfeier im Casino…

… während es für die LehrerInnen noch weiterging: "Traditionell trafen sich am Examensabend Lehrerschaft und Behörden zum gemeinsamen Nachtessen im Zürcherhof, wo der Schulpflegepräsident näher auf die Probleme, Freuden und Sorgen der Behörden eintreten konnte."