Die Schulpflege hatte bereits im September 1970 die Feriendaten für das Schuljahr 1971/72 bekannt gegeben. Dabei sollte es gegenüber der bisherigen Regelung eine grössere Änderung geben: Die Herbstferien werden von drei Wochen auf zwei gekürzt, dafür werden die Sportferien im Winter von einer Woche auf zwei verlängert.
Diese Änderung entspreche den Wünschen der Eltern, schreibt die Schulpflege im Bremgarter Bezirksanzeiger vom 18. September 1970. 61 Prozent der Eltern seien für diese Variante gewesen, 39 Prozent hätten bei der alten Regelung bleiben wollen.
Die Schulpflege sieht mit der neuen Regelung auch einige Probleme auf die Familien zukommen: Was macht man denn mit den Kindern in den nun zwei Wochen dauernden Sportferien im Winter? Draussen spielen wie im Herbst ist dann ja nicht mehr so einfach.
Primär legt die Schulpflege den Eltern nahe, ihre Kinder ins Skilager zu schicken, in diese "überaus gesunden und finanziell nicht zu sehr belastenden Ferien". Gleichzeitig ruft sie alle Eltern auf, "nicht mehr benötigte Skis und Stöcke der Schule unentgeltlich zu überlassen" – damit sie jene Eltern übernehmen könnten, für die die Anschaffung einer Skiausrüstung schwierig sei. Und schliesslich wolle man vor dem Winter einen "Tausch- respektive Flohmarkt" organisieren, "auf dem noch gut erhaltene Kleider und Schuhe gekauft und getauscht werden können."
Während die Schulpflege der Verlängerung der Sportferien also mit etwas Sorge entgegensah, scheint für sie die Verkürzung der Herbstferien unkritisch gewesen zu sein. Jedenfalls finden sich in der Mitteilung keine entsprechenden Anzeichen.
Damit hatten wir dieses Jahr erstmals kürzere Herbstferien – und würden die weggefallene Woche dann im kommenden Winter nachholen!