24. Oktober 1971, Sonntag: Siffert verunglückt

'Joseph Siffert' ist die Karte 4a.

Das ganze Quartett hat 8 x 4 Karten. Die Namen beginnen zu klingen, wenn ich die Karten durchgehe, viele: Chris Amon , Jack Brabham, Graham Hill, Jochen Rindt,  Bruce McLaren, Jacky Ickx, Denis Hulme, John Surtees, Jackie Stewart, Derek Bell, … Jo Siffert.

Wir haben häufig gespielt mit den Karten damals, mit meinem Bruder vor allem. In der Quartett-Schachtel ist sogar noch eine Rangliste, klein zusammengefaltet:

Nach welchen – unüblichen – Regeln wir gespielt haben, und wie wir zu diesen Ergebnissen gekommen sind, weiss ich nicht. Aber dass Jo Siffert auf Platz 1 gelandet ist, deutet darauf hin, dass wir in irgendeiner Weise gemogelt haben. Und irgendwie glaube ich mich sogar zu erinnern, dass wir uns dessen während des Spielens auch bewusst waren.

Wann das Quartett herausgekommen ist, ist nicht klar, es trägt kein Datum. Bei den Hinweisen zu den Fahrern auf den Karten taucht aber oft das Jahr 1968 auf. Und später als 1969 wird es nicht in den Handel gekommen sein – einer der Fahrer, Gerhard Mitter (Karte 8c), verunglückte am 1. August 1969 tödlich, ohne dass dies vermerkt wäre. Überhaupt, die Toten auf den Pisten während dieser Zeit: Im Juni 1970 kam Piers Courage (6b) uns Leben, im September 70 Jochen Rindt (2b). Der Österreicher wurde noch postum zum Weltmeister ausgerufen.

Und dann, eben, Jo Siffert. Erstickt und verbrannt in seinem Wagen nach einem Unfall während des Rennens in Brands Hatch, am Nachmittag des 24. Oktober 1971.

Die NZZ schrieb in ihrer Ausgabe vom 23. Oktober 2021 zum 50. Todestag: "Siffert war so etwas wie der erste Pop-Star des Schweizer Sports. Er bewegte sich in einer Welt voller Geld, Glamour und Erotik, die vom eisigen Hauch des Todes umweht war." Jackie Stewart, heisst es weiter, sei dieser Tage, im Herbst 21, im Freiburgischen gewesen, in der Heimat Sifferts; Jackie Stewart, der beim Unfall vor Siffert fuhr und in der Saison 1971 Weltmeister wurde. Stewart habe zu den damaligen Ereignissen gesprochen, unter den Zuhörern sei unter anderen Sifferts Sohn gewesen, der zur Zeit des Unfalls gerade neun Monate alt war.

Ich weiss nicht, ob wir nach dem Unfall noch Quartett gespielt haben.