Für alle, die es nicht wussten, erinnerte der Bremgarter Bezirksanzeiger am Donnerstag, dem 20. April gross daran:
Schulanfang. Mittlerweile Routine – und diesmal zum letztem Mal: die Zweit- bis ViertklässlerInnen treffen sich alle im Singsaal um 8 Uhr, die neuen aus den ersten Klassen eine Stunde später am gleichen Ort.
Haben wir dort erfahren, dass wir fürs letzte Schuljahr noch einen neuen Klassenlehrer bekommen sollten, nach drei Jahren Kurt Steimen jetzt noch ein Jahr Peter Bundi? Oder wussten wir das bereits Ende der Dritten? Jedenfalls: jetzt wussten wir es, und es gab auch einen neuen Stundenplan.
Chemie (CH) ist da, ich habe neu Englisch (Eng) und eine Stunde DZ – 'Deutsch Zusatz'? Und immer noch Steno. Insgesamt 37 Lektionen. Nicht wenig, wenn noch Hausaufgaben dazukommen und wir auch immer wieder für Prüfungen lernen sollten.
Ist das der Stundenplan vom Sommer oder jener vom Winter? Ich weiss es nicht. Möglicherweise hatten wir sogar das ganze Jahr den gleichen Stundenplan. Nachdem Anfang Winterhalbjahr 1971/72 die Stundenplan-Struktur des Winters jener des Sommers angeglichen worden war, wäre dies durchaus denkbar.
Was war anders gegenüber den früheren Jahren? Folgt man dem Lehrplan für die Bezirksschulen des Kantons Aargau aus dem Jahr 1972, so war von den Naturwissenschaftlichen Fächern nichts mehr Pflichtfach; Physik war jetzt Wahlfach, und Chemie kam als Wahlfach neu hinzu. Geografie war vom Pflicht- zum Wahlfach geworden, ebenso Zeichnen und Singen sowie für die Mädchen die Handarbeit und die Hauswirtschaft. Weitere Wahlfächer: Geometrisches Zeichnen, ein 'naturwissenschaftliches Praktikum' und eine zusätzliche Stunde Deutsch. 'Freies Gestalten' gab es bereits ab der dritten Klasse, und man konnte dies auch jetzt wieder wählen. Erstaunlich: Geometrie war ab der dritten Klasse für die Buben obligatorisch, für die Mädchen dagegen ein Wahlfach.
Ja, jetzt gab es keine Klassen mehr oben an uns.