22. November 1972, Mittwoch: Moden 2: Federball

Wenn es draussen wärmer war, hatten wir zuhause schon früher gespielt: Federball. Aber einfach nur hin und her und hin und her, bis der Federball zu Boden fällt. Und dann wieder anfangen. Bis man genug hat.

Im November 72 war es nun nicht mehr warm draussen, und trotzdem: "vor zwei oder drei Wochen begannen wir, um nicht immer wie 'Zuchthäusler' den Pausenplatz auf- und abzulaufen, Federball zu spielen. Nach fünf Tagen waren über 30 Schläger auf dem Platz. Mit Spielern natürlich." Wir spielten auf dem unteren Teil, dort, wo es gekiest war.

Ende November spielten wir immer noch. Das Spielen gab warm, das Blut schoss durch die Adern, und nach der Pause waren wir dann immer ziemlich aufgedreht, vielleicht waren wir, so dachten wir, auch aufnahmefähiger in unseren Bänken oder klüger bei Prüfungen: das Hirn war ja jetzt voll mit frischem Sauerstoff. Vielleicht hat es genützt, vielleicht auch nicht. Jedenfalls hatten wir irgendwann auch wieder genug vom Federballspielen.

PS: Auch nach der Bez waren die Federballschläger immer wieder mal dabei. Unter anderem ein paar Jahre später, als wir in Chamonix gemeinsame Winterferien machten, Dani, Röbi, Alfi, Irene, Hömi, Södi, … Auf der Flasche, auf der alle unterschrieben haben, die dabei waren, steht auch: "Federball: 1695". So oft ging die Feder hin und her zwischen Dani und mir, bis sie herunterfiel. Ich weiss noch, dass nachher der Nacken etwas gschtabig war. Vermutlich haben wir darauf angestossen.