11. Dezember 1971, Samstag: Eröffnung des Olymp

Die 'Gesunde freie Jugendgruppe Olymp' hatte bereits während der Sommerferien im Bezirksanzeiger vom 8. Juli über ihre Pläne berichtet: Man habe das Projekt eines Jugendlokals in "zwei kahlen Luftschutzräumen" in Bremgarten in Angriff genommen. Das Geld fehle zwar noch, aber man sei mit einer "Ovomaltinebüchse mit einem kleinen Schlitz" auf Betteltour.

Die Tour war offenbar erfolgreich. Am Mittwoch, dem 8. Dezember – der Artikel war anscheinend zu früh in die Zeitung gerutscht – berichtet der Bezirksanzeiger über die Eröffnung "Morgen Samstag".

Bremgarter Bezirksanzeiger, 8. Dezember 1971

Die zwei Kellerräume im reformierten Kirchgemeindehaus in Bremgarten sind von den Initianten ausgebaut worden, und künftig werde man jeden Samstagabend und Sonntagnachmittag dort tanzen können. Wie schon bei der Disco, die im Juni 1970 eröffnet worden war, dem Team, steckte also viel eigene Arbeit dahinter.

Nach dem Wochenende meldet der Bezirksanzeiger: "Mehr als 100 Jugendliche stellten sich bereits am ersten Abend ein und vergnügten sich bei heissen Rhythmen."

Bremgarter Bezirksanzeiger, 14. Dezember 1971

Doch die Olympier hatten noch anderes im Sinn: Im Bezirksanzeiger vom 17. Dezember luden sie zu einer Bilderausstellung ein, die vom 21. bis am 30. Dezember dauern sollte. André Troll, Stefan Gritsch, Adrian Unseld und Heini Blumer würden Ölbilder und Grafiken ausstellen. Die vier seien auch häufig im Olymp anzutreffen und seien gerne bereit, über ihre Werke und Anliegen Auskunft zu geben. Ausführlicheres dazu war in der Ausgabe vom 23. Dezember zu lesen.

Bremgarter Bezirksanzeiger, 23. Dezember 1971

Troll, Gritsch, Unseld und Blumer waren übrigens kaum älter als wir: Troll hatte die Bez nach der dritten Klasse im Frühling 66 verlassen, Gritsch nach der vierten ein Jahr später, und Blumer und Unseld hatten wir noch gekannt, sie waren in der vierten, als wir in der 1b waren.

Der Name 'Olymp' passte im Übrigen gut zu einem anderen Anlass, der seine Schatten vorauswarf: Ende Dezember 71 zündete die griechische Schauspielerin Mouscoliou in den Ruinen von Olympia das Olympische Feuer an, das sich dann auf den Weg nach Japan machte, genauer: nach Sapporo.