September 1970, ca.: Schülerzeitung Nummer 2

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Inhalt:

 Unter der Überschrift 'Aufsatz Nr. 2' druckt das Rektorat einen Zeitungsartikel des damaligen aargauischen Erziehungsdirektors Arthur Schmid von 1967 nochmals ab. Schmid hebt darin die Vorzüge der Bezirksschule hervor: sie müsse zwingend einen guten Unterricht bieten, da sie auf die Gymnasien vorbereite, ermögliche aber gleichzeitig einen Übergang in eine Berufslehre.

Das Rektorat informiert: über einen Abend für die Eltern der Zweitklässler – also unsere Eltern – am 15. September. Es soll dabei um die Schule allgemein gehen, über das neue Rechnungsbuch, den Musik- und Instrumentalunterricht, das Strafwesen etc. Ausserdem erlässt Rektor Knecht einen Aufruf "an gewisse Schüler" : Man habe bei der Frühjahrsreinigung "zirka 500 Kaugummi unter Stühlen und Bänken hervorgekratzt." "Die fehlbaren Schüler sind angehalten, für die Schliessung dieser Anstandslücke besorgt zu sein."

'G' – Lehrer Ernst Grossholz? – schreibt eine Seite zu Leben und Werk von Conrad Ferdinand Meyer.

'Ke' – Lehrer Werner Keller? – macht sich Gedanken zum Fernsehkonsum der Jugendlichen. Ke gesteht dem Fernsehen zu, manch Wissenswertes zu vermitteln, es könne auch das Interesse an Politik wecken. Doch es überwiegen die Bedenken: Die Qualität der Filme sei "plump, billig gemacht, oberflächlich, …" Zu viel Fernsehen führe ausserdem zu Konzentrationsmängeln, verdränge das Lesen und führe "leicht zu geistiger Trägheit, einer letzten, vielleicht der schlimmsten Gefahr, die ich im Fernsehen erblicke."

Der Artikel 'Mini – Midi – Maxi' widmet sich der Mode und stellt fest: "Es herrscht momentan ein grosses auf und ab der rocksäume." Mit Ausnahme des ersten Wortes im Satz: Kleinschreibung. Die neue Mode "ist weich, geschmeidig, feminin, verspielt für die einen, feurig für die andern. Sie sprengt plötzlich alle grenzen und holt sich anregungen aus nahost und asien, aus afrika und dem alten pionieramerika, aus omas mottenkiste und speichern." Der Artikel ist nicht unterzeichnet. Das Schriftbild der Schreibmaschine wie auch der Inhalt deuten aber darauf hin, dass der Autor derselbe ist, der auch den folgenden geschrieben hat: Zeichenlehrer Harro Daeniker.

In 'Die erste Galerie im Freiamt' zieht -Dae- eine Bilanz der ersten Monate der Galerie beim Kornhaus die Anfang Mai aufgegangen war. Sie entspreche, auch was die Verkäufe angehe, einem Bedürfnis. Ausserdem könne man "die Schüler mit allen Strömungen der Kunst konfrontieren (…)" . Ganz der Lehrer. Und in diesem Artikel in der 'normalen' Gross- und Kleinschreibung.

Die Reiserouten der Schulreisen aller Bez-Klassen sowie zwei kleine Berichte der Schulreisen der Klassen 1b und 2b.

Zwei Seiten Inserate – von der Papeterie bis zu den Reitferien in Bremgarten.

Der erste Teil zu einer Fortsetzungsgeschichte 'Das Gesicht des 20. Jahrhunderts'. Wer hat ihn geschrieben?

Aus dem Leben des Comic-Helden: 'Wo dä Schübeli emol en Fähler gmacht hät'.

Ein Interview der SCHOOL TIMES-Reporter (?) mit dem Leiter eines Selbstbedienungsladens zum Thema Ladendiebstahl ("Pro Woche erwischen wir durchschnittlich einen Dieb." / "Auch Schüler stehlen bei uns.")

Zwei Lehrer nehmen Stellung zu Aussagen in einer Umfrage in der ersten Nummer der Schülerzeitung. Ein Thema: In der Lehrerrunde mache man sich Gedanken, "inwiefern die Beziehung des Lehrers zum Schüler tatsächlich ungenügend ist und in welcher Weise sie zu verbessern wäre." Diskutiert werde deshalb etwa die Durchführung von Klassenlagern.

Eine Seite Humor zum Abschluss.